Handlung: Ein Anthropologie-Student und
dessen fünf Freunde fahren ins australische Outback, um sich 12000
Jahre alte Höhlenzeichnungen von Aborigines anzuschauen. Als ein
Mädchen aus der Gruppe, die blonde Mel, nachts nackt in einem See
badet, nimmt das Unheil seinen Lauf. Ihr ganzer Körper ist von
Blutegeln übersät. Mit Salz gelingt es ihren Freunden zwar, die
lästigen Parasiten zu entfernen. Doch in der Nacht bekommt sie
Fieber und verwandelt sich in eine Art dämonenartigen Urmenschen mit
messerscharfen Zähnen. Sie kennt nur noch die Instinkte Fressen und
Territoriumverteidigen und wird für ihre Freunde zur tödlichen
Gefahr...
Kritik: Dieser australische Horrorfilm bietet routinemäßig inszenierte,
genretypische Kost. Das Rezept: Man nehme eine Gruppe junger
Menschen, isoliere sie an einem abgelegenen Ort und konfrontiere sie
mit dem absolut Bösen. Ein Überlebenskampf beginnt. Am Ende lebt
meist nur noch eine, meist weibliche Person (Final-Girl). „Primal“
ist der erste Spielfilm des Regisseurs Josh Reed (insofern ist
„routinemäßig inszeniert“ als Kompliment zu verstehen), und der
Film funktioniert recht gut. Schnell nimmt er an Fahrt auf und lässt
den Zuschauer und die Protagonisten bis zum Ende nicht mehr zur Ruhe
kommen. Dabei fließt viel Blut, und nicht jeder der sechs Freunde
beendet den Film in einem Stück. Krew Boylan (Mel) spielt die im
wahrsten Sinne des Wortes rasende Urmenschen-Dämonin. Die Rolle
verlangt ihr zwar nicht alle Facetten der Schauspielkunst ab, aber
das, was sie auf die Leinwand bringt, wirkt überzeugend. Für ihre
durchdringenden Schreie wurde übrigens das Gekreische diverser Tiere
(u. a. Ozelot und Puma) verwendet, das man mit ihren eigenen
Stimmkreationen mischte. Das ist wirklich gelungen, ebenso wie einige
Kameraeinstellungen (besonders in den Nachtszenen) und ein paar nett
gesetzte Schockmomente. Eine abschließende Verbeugung vor dem
Klassiker „Tanz der Teufel“ wird der Genrekenner ebenfalls
entdecken...
Bilder, die im Gedächtnis bleiben:
aufgespießtes Kaninchen mit Monsterzähnen // Insekten zerfressen
Autoreifen // nackte Mel mit Blutegeln // zerrissener Körper //
Vergewaltigungsszene in der Höhle // „Schwangere“ schneidet sich
den Bauch auf // Mels Dämonengesicht
Bewertung: (7/10)
Bewertung: (7/10)