Dienstag, 4. Juni 2013

Rites of Spring


Rites of Spring (OT: Rites of Spring, USA 2011, Regie: Padraig Reynolds)

Handlung: Die zwei Freundinnen Rachel und Alyssa werden von einem Fremden überwältigt und wachen gefesselt in einer Scheune wieder auf. Der alte Mann treibt seine Spielchen mit den beiden, zapft Alyssa Blut ab, setzt ihr eine Art Kuhmaske auf den Kopf, zieht sie aus, wäscht sie. Die beiden Mädels spielen die Hauptrolle in einem Ernteritual, ihre Köpfe sollen an ein okkultes Wesen verfüttert werden. Rachel gelingt es, sich zu befreien und den alten Mann zu überwältigen. In dem Moment taucht das Wesen auf, und Rachel läuft um ihr Leben... Zur gleichen Zeit entführen zwei Männer und eine Frau die Tochter eines reichen Industriellen, um von ihm zwei Millionen Dollar zu erpressen. Die Geldübergabe findet in einem alten Gebäude etwas außerhalb statt. Genau in das Gebäude flüchtet sich Rachel vor dem Monster und platzt mitten in die Geldübergabe...

Kritik: „Rites of Spring“ ist eine interessante Mischung aus klassischem Horrorfilm und (Entführungs-)Thriller. Die zwei an sich schon spannenden Handlungsstränge werden nach circa 50 Minuten zusammengeführt, als das Erntemonster „Wormface“ in der verlassenen Schule auf die Entführer trifft. Und dann nimmt der Film noch mal richtig Fahrt auf, das Entführungsthema stirbt ebenso schnell wie die meisten Figuren, und der Film bewegt sich in der letzten halben Stunde in den Bahnen eines klassischen Slashers. Der Regisseur Padraig Reynolds spielt in seinem Langfilm-Debüt gekonnt mit den klassischen Stilmitteln des Horrorfilms. Mal sieht der Zuschauer den Killer in weiter Ferne im Hintergrund, dann wieder huscht urplötzlich ein Schatten direkt vor der Kamera vorbei. Inhaltlich überrascht der Film mit einigen unerwarteten Wendungen. Der Regisseur beherrscht sein Handwerk, die Mischung aus Backwoods-Horror, Torture-Porn, Slasher und Thriller funktioniert prima. „Wormface“ (erinnert stark an das Monster aus „Jeepers Creepers“), das es vornehmlich auf Köpfe abgesehen hat, beherrscht sein Handwerk, nämlich das Abtrennen selbiger, ebenfalls ausgesprochen gut. Alles in allem ein unterhaltsamer Horrorfilm, der auf den ersten Blick viel von ähnlichen Werken geklaut zu haben scheint. Doch die entstandene Mischung aus den Genre-Versatzstücken macht den Film auf seine Art unverwechselbar. Man darf gespannt sein, ob es eine Fortsetzung geben wird. Das Ende jedenfalls deutet darauf hin...

Bilder, die im Gedächtnis bleiben: nackte, gefesselte Frau mit Kuhmaske // Monster köpft das Kindermädchen // das „Nest“ unter der Erde // „Wormface“

Bewertung: (6,5/10)